Sammy Blum
Veröffentlicht am 06. Oktober 2024
Blums Darstellung von Anne Frank ließ die Zuschauer tief in die Ängste, Hoffnungen und Träume eines Mädchens eintauchen, das den Schrecken des Nationalsozialismus hilflos ausgeliefert war. Auf der anderen Seite des Bühnenbildes stand Thomas Linke als Adolf Hitler, dessen hasserfüllte Reden und menschenverachtende Überzeugungen den Schrecken und Wahnsinn des Dritten Reichs greifbar machten. Diese Konfrontation zwischen der Unschuld und dem Schrecken war für die Zuschauer emotional überwältigend. Die Stimmung im Saal war von Spannung und Stille geprägt, oft war die Ergriffenheit der Menschen förmlich spürbar.
Am nächsten Morgen, dem 02.10.2024, fand eine weitere Vorstellung vor über 300 Schülern statt. Einige dieser Schüler hatten bereits an einem vorbereitenden Workshop zu "Annes Kampf" teilgenommen, in dem es darum ging, die Gefahren von gruppenbezogenem Menschenhass zu erkennen und einzuordnen. Ziel war es, den Schülern zu vermitteln, wie Populismus und Hetze den Nährboden für Gewalt und Ausgrenzung bereiten können.
Vor der Schülervorstellung hielt die Bürgermeisterin von Bensheim, Christine Klein, eine Ansprache, in der sie die Bedeutung dieser Veranstaltung als Mahnung hervorhob. Sie erinnerte daran, dass die Menschheit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen darf und betonte, wie wichtig es ist, junge Menschen für die Gefahren von Hetze und Hass zu sensibilisieren.
Am 7. März 2025 spielten wir „Annes Kampf“ vor 500 Jugentlichen in der Aula des Cato Bontjes van Beek Gymnasiums in Achim. Dieser Aufführungsort verlieh dem Stück eine besondere Bedeutung: Cato Bontjes van Beek, die Namensgeberin der Schule, teilte ein tragisches Schicksal mit Anne Frank. Beide waren jung, beide voller Lebenswillen – und beide wurden vom NS-Regime ermordet.
WeiterlesenAm 28. Februar 2025 spielten wir "Annes Kampf" im Stadttheater Lippstadt. Die Doppelveranstaltung umfasste eine Vormittagsvorstellung für die Schülerschaft und eine Nachmittagsvorstellung für das öffentliche Publikum. Doch kaum war der letzte Vorhang gefallen, überschlugen sich die politischen Ereignisse auf beängstigende Weise und unterstrichen die bedrückende Aktualität unseres Theaterstücks.
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